Akupunktur

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches, effektives, je nach Quelle, über 2500 Jahre altes Heilsystem. Es basiert auf konfuzianischem Gedankengut und daoistischer Philosophie. Die chinesische Medizin hat zum Ziel, den Energiefluss (Qi) in den Meridianen (Leitbahnen im Körper) frei fließen zu lassen. Mittels der Akupunktur wird das Qi an spezifischen Punkten auf diesen Bahnen mit sehr feinen sterilen Nadeln stimuliert. Nach chinesischer Auffassung bedeutet Gesundheit einen Zustand vollkommener Harmonie des Energieflusses im Körper.

TCM, Akupunktur

Behandlungsablauf und -dauer

Die TCM behandelt keine Symptome sondern die Wurzel des individuellen gesundheitlichen Problems. Aus diesem Grund vereinbaren wir nach dem ersten Kontakt einen Termin für ein Erstgespräch (Anamnese). Hier haben Sie die Möglichkeit, in entspannter und ruhiger Atmosphäre, über die momentanen Beschwerden zu sprechen. In der Regel erarbeite ich nach diesem Gespräch einen individuellen Therapieplan.

Wie viele Sitzungen insgesamt nötig sind hängt von verschiedenen Faktoren (Dauer und Intensität der Beschwerden, Lebensführung etc.) ab. Erstmalig auftretende, ganz akute Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates können u.U. mit einer einzelnen Behandlung erledigt sein, chronische Schmerzen brauchen meist 8-15 Sitzungen im Wochenabstand.

Grundsätzlich beginnen wir jede Akupunktursitzung mit einem Vorgespräch. Wir schauen auf die Wirkung der letzten Behandlung zurück und fokussieren den aktuellen Zustand. Nach einer Puls- und Zungendiagnose legen Sie sich entspannt auf die Behandlungsliege und ich setze Ihnen behutsam die Akupunkturnadeln. Sie können einen kleinen Einstich verspüren, der jedoch sehr schmerzarm ist, da ich sehr feine Nadeln verwende. Diese verbleiben anschließend für ca. 20 Minuten im Körper. Abschließend überprüfe ich noch einmal Ihren Puls.

 

Indikationen

Akupunktur kann mit vielen konventionellen und komplementären Methoden kombiniert werden. Verschiedene Pathologien sprechen unterschiedlich auf Akupunktur an. Hier finden Sie eine Auflistung der Erkrankungen und Störungen, die sich aus der Erfahrung gut mit der Akupunktur und weiteren Methoden der TCM behandeln lassen. Die Auflistung stützt sich auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO); sie ist nicht vollständig, sondern soll einen Eindruck vermitteln, wie vielfältig die Wirkungsweise der TCM ist:

 

Schmerzen & Erkrankungen des Bewegungsapparates

Schulter-Arm-Syndrom, Sehnen- und Bänderdehnung, Tennisarm, Rücken- und Nackenschmerzen, Rheumatoide Arthritis, Hexenschuss (Ischialgie), Bandscheibenvorfälle

Emotionale Beschwerden & Psychische Erkrankungen

Stresszustände und dessen Folgen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände und chronische Müdigkeit, Angststörungen, Depressionen, Alkohol- und Nikotinabhängigkeit, Konzentrationsstörungen

Stoffwechselstörungen

Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Untergewicht, Übergewicht, Eisenmangel

Neurologische Erkrankungen

Migräne und Verspannungskopfschmerzen, Trigeminusneuralgie, Lähmung der Gesichtsnerven, Lähmungen nach einem Schlaganfall, Periphere Neuropathien, neurogene Blasenfehlfunktion, Bettnässen, Interkostalneuralgie, Multiple Sklerose

Erkrankungen der Atemwege (akut oder chronisch)

Erkältungskrankheiten, Asthma, Bronchitis, Stirn-, Neben- und Kieferhöhlenentzündung, Schnupfen, Husten, Mandelentzündung

Erkrankungen des Verdauungstraktes (akut oder chronisch)

Verstopfung oder Durchfall, Magen- und Darmkrämpfe, Magenbrennen, Reizdarm, Blähungen, Darmentzündung, Gastritis

Hautkrankheiten

Ekzeme, Hautinfektionen, Akne, Neurodermitis, Gürtelrose (Herpes zoster), Herpes simplex, Wundheilungsstörungen, Schuppenflechte (Psoriasis)

Allergien

Heuschnupfen, Lebensmittelallergie, Hausstauballergie, Tierhaarallergie

Erkrankungen der ableitenden Harnwege

Blasenentzündung, Nierenentzündung

Herz-Kreislauf-Beschwerden

Herzrhythmusstörung (Tachykardie), hoher oder niedriger Blutdruck, Venenleiden

Beschwerden & Erkrankungen der Sexualorgane

Infertilität, Zyklusstörungen, Menstruationsbeschwerden, vaginales Brennen und/oder Trockenheit, Prostataprobleme

Augenerkrankungen

Bindehautentzündung, zentrale Netzhautentzündung, Kurzsichtigkeit bei Kindern, Grauer Star

Erkrankungen der Mundhöhle

Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen, Schmerzen nach einer Zahnentfernung, akute & chronische Halsentzündung

 

Behandlungskosten

Die Akupunktur ist eine Leistung der privaten Krankenkassen, der Beihilfestellen und Zusatzversicherungen jedoch keine der gesetzlichen Krankenkassen. Bei Selbstzahlern rechne ich Pauschalpreise ab (zur Preisliste). Privatversicherte und PatientInnen mit einer Krankenzusatzversicherung, die die Übernahme für Heilpraktikerkosten abdeckt, erhalten eine Rechnung nach dem Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH).

 

Weitere TCM Anwendungen:

Gua-Sha-Methode

Die Gua-Sha-Methode ist eine Schabetechnik auf der Haut. Mit einem sogenannten Schabematerial (z.B. einen speziellen Schabelöffel) wird ein spezifisches eingeöltes Hautareal mit einem leichten Druck behandelt. Während dieses Prozesses entstehen gewollt kleine Petechien (stecknadelkopfgroße Blutungen aus den Kapillaren).

Gua Sha führt zu folgenden Wirkmustern:

– durchblutungsverbessernd
– entspannend
– schmerzlindernd
– stoffwechselaktivierend
– Harmonisierung des Qi-flusses
– Anregung der Hautausscheidung
– Anregung der Hautfunktion
– Ableiten von Toxinen über die Haut

 

Moxibustion

Die Moxibustion ist eine kombinierte Phyto- und Wärmetherapie. Darunter versteht man die Erwärmung von Arealen oder Akupunkturpunkten mittels glimmenden Beifußkrautes. Die Wirkung des Abbrennens von Beifußkraut besteht darin das yang zu stärken, Kälte zu vertreiben und Feuchtigkeit zu beseitigen. Zusätzlich fördert es die Qi- und Blutzirkulation.

Die Moxibustion kann erfahrungsgemäß bei Erkrankungen angewendet werden, die durch innere Kälte (z.B. zuviel kalte Nahrung, die zu Durchfällen geführt hat) oder äußere Kälte (langer Aufenthalt in kalter Witterung, der zu Schmerzen im Bewegungsapparat geführt hat) entstanden sind. Sie kann auch bei Lumboischialgien und bei Anfälligkeit gegenüber Infekten angewendet werden.

 

Diätetik

In der chinesischen Medizin wird der Ernährung eine sehr große Rolle zugeschrieben, da sie eine wichtige Energiequelle für die Gesunderhaltung des Körpers ist. Die Erstellung eines individuellen Ernährungsprogramms basiert auf den Grundlagen der chinesischen Medizin (Fünf Wandlungsphasen, Yin und Yang), einschließlich ihrer Diagnostik. Die Nahrungsmittel werden aufgrund ihres energetischen Temperaturverhaltens, ihrer Geschmacksrichtung und ihrer Zuordnung zu den fünf Elementen eingeteilt.

Die Ernährungslehre der chinesischen Medizin wird zum einen zur Krankheitsprävention eingesetzt, zum anderen therapeutisch, erfahrungsgemäß vor allem bei inneren Erkrankungen wie z. B. bei Verdauungsstörungen aller Art. Die chinesische Diätetik ist vor ca. 3000 Jahren im Rahmen der Entwicklung der Chinesischen Medizin entstanden. Sie wurde – und wird noch heute – sowohl zur Krankheitsprävention als auch gezielt bei verschiedenen Krankheitsbildern therapeutisch eingesetzt. (Quelle: http://www.heilpraktiker.org)

Ich erstelle Ihnen gern, auf Ihr Krankheitsbild bezogen, einen Plan mit geeignete Nahrungsmitteln und Getränken sowie verschiedene Zubereitungsmethoden.